Der Scharounplatz wird neugestaltet

Alle Berliner und Touristen kennen den Scharounplatz in Berlin. Aktuell wird der öffentliche Raum des Kulturforums mit Philharmonie, Museen, Konzerthäusern, Bibliotheken und 

Alle Berliner und Touristen kennen den Scharounplatz in Berlin. Jetzt wurde der öffentliche Raum des Kulturforums mit Philharmonie, Museen, Konzerthäusern, Bibliotheken und Instituten neugestaltet. Der Scharounplatz ist ein wichtiger Ort in Berlin, seine Umgestaltung war immer wieder Thema in den Medien, etwa beim Tagesspiegel.

Der Name geht auf den Architekten Hans Scharoun zurück. Er war ein bedeutender Vertreter der so genannten „Organischen Architektur“. Darunter fasst man Richtungen der Architektur seit der Wende zum 20. Jahrhundert zusammen, die eine architektonische Form nicht nur aus der Zweckbestimmung eines Baus, sondern aus ihrem Wesen zu entwickeln versucht. Die Form sollte wie ein Organ der Bewohner und Benutzer ihre Funktion erfüllen. Scharoun wollte nicht einfach bauen, er wollte gestalten. So schuf er die Berliner Philharmonie und den Kammermusiksaal, bei denen nicht die Konzertbesucher, sondern die Musik das Zentrum bilden sollen, sowie die Staatsbibliothek gegenüber. Seine Gebäude prägen den Platz.

In den vergangenen Jahren wurde für den Scharounplatz eine Freiraumkonzeption entwickelt, um den Aufenthalt noch angenehmer zu machen. Ihre Umsetzung wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen. Die Kultureinrichtungen wurden verstärkt als Ensemble wahrnehmbar und der freie Raum soll zu ihrer Wirkung passen. Besucher können die Gebäude besser sehen und sich einfacher orientieren. Sie können Räume zum Verweilen ebenso wie Veranstaltungen unter freiem Himmel besuchen.

Bei der Neugestaltung des Scharounplatzes hat die Firma Matthäi Berlin an einer sehr anspruchsvollen Baumaßnahme mitgewirkt: Erstens gibt es viele Beteiligte. Zweitens ist das städtebauliche Umfeld äußerst komplex und man muss auf die Belange der Anrainer Rücksicht nehmen. Drittens waren die Planungen für den Neubau der Nationalgalerie 20 zu berücksichtigen. Viertens läuft der Betrieb der Kultureinrichtungen während der Bauarbeiten weiter, und auf dem Kulturforum zwischen Potsdamer Platz und Reichpietschufer konzentrieren sich wichtige Einrichtungen wie eben Philharmonie und Staatsbibliothek, aber auch das Ibero-Amerikanische Institut, das Kunstgewerbemuseum, das Kupferstichkabinett, die Kunstbibliothek, das staatliche Institut für Musikforschung mit dem Musikinstrumentenmuseum, die Neue Nationalgalerie und die Gemäldegalerie.

 

Zur Eigenleistung unseres Unternehmens gehören unter anderem:

• Abbruch der Oberflächen (Asphalt, Kleinstein- und Mosaikpflaster, Gehwegplatten) inklusive ungebundene Tragschichten
• Abbruch der unterbauten Asphaltflächen am Verbindungsweg
• Rückbau von Einbauten (Schilder, Poller, etc.)
• Umbau und Anpassung der allgemeinen Einbauten, wie z. B. Schachtdeckel
• Rückbau der vorhandenen Zufahrten zur Potsdamer Straße
• Neubau von zwei Zufahrten zum Scharounplatz inklusive Wiederherstellung des Geh- und Radweges
• Schaffung einer einladenden Platzfläche mit Granitpflasterbelag unter Berücksichtigung der Belange von Lieferverkehr, Veranstaltungsverkehr, Müllfahrzeugen, Aufstellflächen für Übertragungswagen
• Herstellen der nördlichen und südlichen Busumfahrung aus Natursteinpflaster
• Herstellen der westlichen Busumfahrung in Asphaltbauweise
• Neupflanzungen im Bereich der inneren Platzfläche
• Integration von Sitzmöglichkeiten - auf dem Platz als Sitzpoller aus Beton
• Lange Bank als Stadtmobiliar mit hoher Aufenthaltsqualität
• Schaffung von Fahrradabstellmöglichkeiten (Anlehnbügel am Verbindungsweg)
• Erneuerung der Beleuchtung und der Kabelschutzrohranlagen
• Entwässerung

Zusätzlich zur Eigenleistung beauftragt, koordiniert und überwacht hat die Firma Matthäi Nachunternehmer und Fremdgewerke. Zu diesen Leistungen gehören unter anderem:

• Elektro- und Kabelverlegearbeiten
• Einbau von zehn Lichtstelen für die Beleuchtung des Scharounplatzes

Massen:

Zu bewegende Massen:
8.600 t

Rückbau und Entsorgung:
ca. 5.100 t

Neubau:
Platzinnenfläche aus Granitpflaster in verschiedenen Formaten mit ca. 2.700 m², dazu gehörigen Straßen aus Granitpflaster mit ca. 950 m².

Die Baumaßnahmen werden gefördert aus Bundes- und Landesmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und vom Land Berlin. 

Bauzeit:
März bis Dezember 2019
Auftraggeber: 
Grün Berlin Stiftung für das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz